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Keine Stille am Stillen Feiertag - Karfreitags-Aufklärung, Filmvorführung, Tanz


Foto: pixabay.com (Pixabay License), Fotomontage: Werner Koch

Datum: 
Freitag, 15 April, 2022 - 19:00

Ort: 

LKA Longhorn
Heiligenwiesen 6
70327 Stuttgart

Anfahrt: 

Religionsfreiheit: Konfessionsfreie wollen Freiheit von christlicher Bevormundung an Karfreitag

In Stuttgart soll Karfreitag 2022 ein französischer Film über Missbrauchsschicksale katholischer Kinder gezeigt werden – ein auch in Deutschland immer noch virulentes Thema. Die Ausnahmegenehmigung vom Feiertagsgesetz Baden-Württembergs muss beantragt werden und wurde am 18. Februar beantragt.

Folgender Filme sollen gezeigt werden:

  1. Vorfilm "Das Wort zum Karfreitag mit humanistischem Tanzsegen" von Michael Schmidt-Salomon
  2. Hauptfilm: "Gelobt sei Gott - dass alle Missbrauchsfälle verjährt sind". FSK freigegeben ab 6 Jahren.

Hauptfilm: "Gelobt sei Gott …dass alle Missbrauchsfälle verjährt sind!"

Der französische Originaltitel "Grâce à Dieu" beruht auf der skandalösen Äußerung von Kardinal Philippe Barbarin auf einer Pressekonferenz, dass die Verbrechen des Priesters Bernard Preynat "Gott sei Dank" verjährt seien. Der deutsche Filmtitel ist "Gelobt sei Gott". Nichts hat die katholische Kirche in Frankreich so erschüttert wie der Prozess gegen Kardinal Barbarin. François Ozons Film "Gelobt sei Gott" ist eine Institutionenkritik, wie sie heilsamer kaum sein könnte.

"Gelobt sei Gott" ist kein Film gegen die Kirche, sondern will, dass die Kirche aufhört, die Augen vor diesen Verbrechen zu verschließen und reinen Tisch macht für einen Neuanfang. Dabei ist der sorgfältig recherchierte und über weite Strecken authentische Film keineswegs auf beißende Kritik kirchlicher Autoritäten aus. "Gelobt sei Gott" gibt vielmehr den Opfern eine Stimme. Der Film würdigt den Mut der Opfer, die Verbrechen und ihre Traumata öffentlich zu machen.

Zeitplan der Veranstaltung

18:30 Uhr: Einlass
19:00 - 19:10: Vorfilm Videoclip "Das Wort zum Karfreitag" (6 Min)
19:10 - 19:30: Einführung: Feiertagsgesetz / historische Betrachtung des Lebens Jesu
19:30 - 22:00: Hauptfilm: "Gelobt sei Gott" (133 Min)
22:00 - 23:59: Tanz

Eintritt

Die Veranstaltung hat keinen kommerziellen Hintergrund; der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
Wir freuen uns auf Euer zahlreiches Kommen. Jede*r ist herzlich willkommen, auch Kirchenmitglieder!

Zweck der Veranstaltung

Der Zweck der Veranstaltung ist die Etablierung einer alternativen humanistisch-weltanschaulichen Veranstaltung an Karfreitag. Die Veranstaltung soll als politische Veranstaltung in ihrer Gesamtheit auch ein Ausdruck des Protests gegen das nicht mehr zeitgemäße und unverhältnismäßig einschränkende Feiertagsgesetz von Baden-Württemberg sein, das mit christlich-religiösen Begründungen die Freiheit der gesamten Bevölkerung einschränkt. Das restriktive Feiertagsgesetz von Baden-Württemberg muss ausgesetzt und entrümpelt werden, damit es weltanschaulich neutral wird und die christliche Bevormundung der gesamten Bevölkerung endet.

Warum brauchen konfessionsfreie Menschen eine Ausnahmegenehmigung, für die auch noch Gebühren erhoben werden, wenn sie ihre vom Grundgesetz garantierten Freiheitsrechte wahrnehmen wollen? Warum muss das Ordnungsamt der Stadt die katholische und die evangelische Kirche dazu befragen und sich von den Kirchen die Begründungen mitteilen lassen, was aufgrund des Feiertagsgesetzes gegen eine Genehmigung des Antrags eingewendet werden muss?

Wir werden eine Gästeliste führen, die Veranstaltung als "Heidenspaß-Party" ausweisen und berufen uns dabei auf die Vorgehensweise der "humanistischen Tanzlizenz an Karfreitag". Wir bitten alle BesucherInnen vor dem Betreten des Veranstaltungsortes durch eine Unterschrift auf der Eintrittskarte zu bestätigen:

a) dass sie einer humanistischen Weltanschauung folgen,
b) weder an Götter noch an Elfen, Kobolde oder Dämonen glauben und
c) dass jede noch so kleine rhythmische Zuckung ihres Körpers auf der Heidenspaß-Party Ausdruck dieses weltanschaulichen Bekenntnisses ist.

Die Unterschriftenliste wird am Eingang ausgelegt. Man muss sich nicht eintragen – kein Zwang, kein Druck.

Kein Zwang zur Trauer am Tag der Erlösung. Christen trauern an Karfreitag, obwohl es der Tag der Erlösung ist und ein Grund zur Freude sein könnte. Nicht-christliche Bürger – das sind in Stuttgart ca. 57 Prozent – wollen Freiheit von christlicher Bevormundung durch das christlich geprägte Feiertagsgesetz. Nicht-Christen berufen sich auch auf das Grundrecht der Religionsfreiheit – die Freiheit von der Religion; die Freiheit, einen religiösen Glauben nicht haben zu müssen und religiöse Äußerungsformen nicht vollziehen zu müssen.

Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) erklärte 2016 das Verbot der Münchener »Heidenspaß-Party 2007« für verfassungswidrig. Wir möchten die in Bayern dank des Urteils des BVerfG erzielten Freiheiten an christlichen Feiertagen auch für Bürger in Stuttgart durchsetzen. In Bayern finden seit 2017 Heidenspaß-Partys mit Unterhaltung, Bewirtung und Tanz in mehreren Städten statt.

Corona-Hinweis

Es gelten die aktuellen Corona-Verordnungen für Clubveranstaltungen. Siehe: https://lka-longhorn.de/sars-cov-2/

Veranstalter

LKA Longhorn
gbs Stuttgart/Mittlerer Neckar

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