Laut Colin Goldner fungieren Zoos insofern als primäre Konditionierungseinrichtungen, in denen die als unverzichtbar definierte Grenzziehung zwischen Tier und Mensch grundgelegt bzw. gefestigt wird – "wir" diesseits der Gitter und Panzerglasscheiben, "die anderen" jenseits –, eine Grenzziehung, die es dem Menschen erlaubt, alles, was nicht unter die eigene Spezies zu subsumieren ist, nach Gutdünken zu vereinnahmen, zu nutzen und auszubeuten.

Der Psychologe und Wissenschaftsjournalist Dr. Colin Goldner ist Mitbegründer der Tierrechtsorganisation rage&reason und Autor zahlreicher tierrechtlicher Publikationen, u.a. hat er 2014 mit seinem Buch "Lebenslänglich hinter Gittern" eine umfassende Bestandsaufnahme zum Thema "Zoo" vorgelegt. Seit 2011 leitet er das "Great Ape Project" (Sektion Deutschland) und setzt sich auch international für die Grundrechte von Menschenaffen ein. Goldner ist Beiratsmitglied der Giordano-Bruno-Stiftung und Mitglied der Gesellschaft für Primatologie. 

Der Vortrag findet im Rahmen des "8. Österreichischen Tierrechtskongresses" vom 20. bis 23. Oktober in Wien statt. Weitere Informationen zum Veranstaltungsprogramm gibt es auf der Website zum Tierrechtskongress.
Anmeldung unter: https://tierrechtskongress.at/2022/anmelden.php