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Newsletter Ausgabe Juli 2020

Donnerstag, 2 Juli, 2020 - 22:24

­­­INHALT DIESES NEWSLETTERS­

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­JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DER GBS STUTTGART E.V. AM 9. JULI 2020­

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­Die jährliche Mitgliederversammlung (Jahreshauptversammlung) des Vereins der gbs Stuttgart/Mittlerer Neckar e.V. findet am 9. Juli 2020 um 19:00 Uhr statt. Den Mitgliedern des Vereins ist die Einladung bereits zugegangen. Im Anschluss findet die übliche Versammlung der gbs-Regionalgruppe Stuttgart/Mittlerer Neckar statt.
Wegen Covid-19 finden beide Versammlungen online mittels Videokonferenz statt. Für die Teilnahme muss der Link https://jitsi.athcom.org/gbsstuttgart aufgerufen werden. Technische Details findet man unter https://gbs-stuttgart.de/videokonferenz

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­NEUE RADIOSENDUNG AM 22. JULI 2020

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­Thema: Erziehung ohne Gott

Warum religiöse Beeinflussung in Kindergärten, Schulen und Familien nichts zu suchen haben sollte. Ein konfessionsübergreifendes Schulfach Ethik z.B. würde ohne verdeckte Indoktrination auskommen und gesellschaftlich integrierend wirken. Religionskunde ja – Religionsunterricht nein!

Freies Radio Stuttgart:
https://www.freies-radio.de/

Sendung:
https://www.freies-radio.de/programm/tagesansicht/2020-07-22 
https://www.freies-radio.de/sendungsdetails/202007222000 ­

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­FUNKMEDIENGRUPPE SUCHT VERSTÄRKUNG­

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­Die Funkmediengruppe sucht personelle Verstärkung für die Erstellung von Sendungen beim  Freien Radio Stuttgart. Unsere Redaktion dort heißt "Humanismus und Aufklärung". Die Sendungen dauern eine Stunde und werden immer am vierten Mittwoch eines Monats von 20:00 bis 21:00 Uhr übertragen.
Unsere bisherigen Sendungen hatten Interviews, z.B. mit Peter Henkel über sein Luther-kritisches Buch, oder mit Thomas Klepsch, der über seinen Ausstieg aus der evangelikalen Szene geschrieben hat, zum Inhalt. Dazu kamen Buchbesprechungen ohne Mitwirkung Autors, z.B. des Buches "Böse Philosophen" von Philipp Blom, oder der Neuauflage von Deschners "Politik der Päpste". Ein weitaus schwierigeres Format sind Themensendungen, so zum Beispiel die Sendungen über das Thema "Seele" oder das "Verhältnis von Kirche und Staat in Deutschland." Die Sendungen werden auf den Youtube-Kanal der gbs Stuttgart hochgeladen, wo sie jederzeit nachgehört werden können. Es muss nicht jeden Monat eine "frische" Sendung gemacht werden, da ein großer Vorrat an "alten" Sendungen besteht, die wiederholt werden können. Auf Dauer geht das jedoch nicht. Zur Zeit besteht die Gruppe nur aus drei Mitgliedern. Das heißt sie braucht dringend kompetente Verstärkung, damit die Funkmediengruppe nicht zum Jahresende eingestellt werden muss.

Aufruf an alle: Wer könnte uns helfen und bei dieser interessanten und wichtigen Arbeit mitmachen?­

 

­RINGEN UM DIE STERBEHILFE GEHT WEITER

­Die Freude über das Karlsruher Urteil vom 26. Februar 2020, worin der § 217 StGB für verfassungswidrig erklärt wurde, blieb nicht lange ungetrübt. Jens Spahn hat bereits am 15. April 2020 - von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - die Initiative ergriffen, um eine Regulierung der Suizidassistenz vorzunehmen. In einem Schreiben hat er verschiedene Experten eingeladen, bis zum 9. Juni 2020 ihre Vorstellungen zur Neureglung einzubringen. Bei diesen Experten handelt es sich hauptsächlich um eben jene, die für die Formulierung des verfassungswidrigen § 217 verantwortlich sind. In seinem Einladungsschreiben an die Experten schrieb Spahn: "Eine Neuregelung muss sich laut BVG auf den Schutz der Selbstbestimmung beschränken. Dazu gehören nach meinem Verständnis auch Lebensschutz bzw. Fürsorge, um den Menschen, sofern seine Selbstbestimmung erheblich eingeschränkt ist, für die Dauer dieser Einschränkung vor sich selbst (und einem irreversiblen Schritt wie dem Suizid) zu schützen. Wesentlich muss deshalb sein, die Freiwilligkeit, Dauerhaftigkeit und Ernsthaftigkeit des Suizidwunsches festzustellen und zu gewährleisten." Die unmündigen Bürger müssen also vor sich selbst geschützt werden! Und es wird interessant sein, wie lange "Dauerhaftigkeit" sein soll.

Die gbs hat zusammen mit dem Hans Albert Institut eine Stellungnahme mit eigenen Vorstellungen für eine Neureglung beim Gesundheitsministerium vorgelegt, in der die tendenziöse Auswahl der Experten kritisiert und vor der Aushöhlung des Karlsruher Urteils gewarnt wird. Das Karlsruher Urteil enthält zwar den Passus, dass niemand dazu verpflichtet werden kann, Suizidhilfe zu leisten, auch nicht der Staat. Nichtsdestotrotz müsse dem einzelnen Suizidwilligen die Möglichkeit eines assistierten Selbstmordes faktisch ermöglicht werden. Es dürfe nicht passieren, dass der Staat mit seinen Regularien die Suidzidhilfe erschwert oder durch die Hintertür wieder kriminalisiert, so Michael Schmidt-Salomon. Die Stellungnahme stellt sieben konkrete Forderungen an den Staat.

Dazu passt, dass bisher kein Schwerstkranker, so wie durch das Bundesverwaltungsgericht geurteilt wurde, vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ein geeignetes Mittel zum Suizid bekommen hat. Viele sind bereits elend natürlich gestorben. Die "Ernsthaftigkeit" ihres Entschlusses wurde nie überprüft. Spahn hatte seinerzeit geäußert, dass er erst das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes abwarten will. Professor Robert Roßbruch von der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben kritisiert dieses Vorgehen als "ungeheuerliche Hinhaltetaktik".

Medienberichte:
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/gbs/files/stellungnahme_suizidassistenz_gbs_hai200608.pdf 
https://hpd.de/artikel/ungeheuerliche-verweigerungshaltung-18111 
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2020/02/rs20200226_2bvr234715.html 
https://hpd.de/artikel/sterbehilfe-keine-aushoehlung-des-karlsruher-urteils-18132 ­

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­KUPPELKREUZ AUF BERLINER SCHLOSS­

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­Das umstrittene goldene Kreuz wurde am 29. Mai 2020 auf die Kuppel des rekonstruierten Berliner Stadtschlosses, in dem sich das neue Humboldt-Forum befindet, errichtet. Für die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters ist das Kuppelkreuz ein Symbol für "Nächstenliebe, Freiheit, Weltoffenheit und Toleranz". Der Kulturkorrespondent der FAZ Andreas Kilb sieht darin ein falsches kulturpolitisches Signal. Er bemängelt einen "Geburtsfehler" des Projektes, der darin besteht, dass Form und Inhalt bzw. Fassade und Programm nicht zusammenpassen. Das Humboldt-Forum und die Museumsinsel sollen mit ihrem Angebot an Sammlungen, Fachbibliotheken und Veranstaltungsräumen eine Verbindung von Kunst, Kultur und Wissenschaft bilden. So wird das Forum ein ethnologisches Museum, ein Museum für Asiatische Kunst und das Humboldt-Labor der Humboldt-Universität beheimaten. Kuppel und Kreuz waren jedoch eine Machtgeste des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Die Kuppel trägt die Umschrift: "Es ist in keinem andren Heil... denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes und des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind."

Bericht in FAZ:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-kuppelkreuz-auf-dem-humboldt-forum-glaenzt-mit-falscher-symbolk-16790336.html ­

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­ZAHL DER KIRCHENAUSTRITTE HOCH WIE NIE­

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­Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche haben am 26. Juni 2020 ihre Statistik für 2019 vorgelegt. Daraus geht hervor, dass die Zahl der Kirchenaustritte für beide Kirchen zusammen 542.200 beträgt. Absolut ist das etwas weniger als 1992. Damals traten 554.000 Personen aus. Jedoch stieg der relative Anteil der Austritte bezogen auf die Gesamtmitgliederzahl, die seither stark abgenommen hat, erheblich an, im Vergleich zu 2018 um 26,4 Prozent. Derzeit haben die beiden Großkirchen 43,3 Millionen Mitglieder.
Der Ratsvorsitzende der EKD Heinrich Bedford-Stohm möchte mit "geistlicher  Ausstrahlung, orientierender Kraft und einem selbstkritischen Blick auf die gewachsenen Formate und Strukturen" Menschen zurückgewinnen. Bischof Georg Bätzing will es mit "Ehrlichkeit, Transparenz und mutigen Veränderungen" versuchen.

Die gbs Stuttgart hat aufgrund von Zahlen des Statistischen Amts der Landeshauptstadt entsprechende Daten für Stuttgart bereits im Mai 2020 an die Stuttgarter Zeitung geleitet. Die Pressemitteilung wurde am 2. Juni in den Beobachter News publiziert. Danach lag der Anteil der Kirchenmitglieder 2019 bei 45,1 Prozent. Die gbs Stuttgart dazu: "Auch in Corona-Zeiten genießen die Religionsgemeinschaften ungerechtfertigte Privilegien – Gottesdienste wurden später eingestellt und durften früher wieder aufgenommen werden als andere vergleichbare Veranstaltungen. Es wird endlich Zeit für eine echte Trennung von Kirche und Staat."

Berichte in den Medien:
https://www.tagesschau.de/inland/anstieg-kirchenaustritte-101.html 
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kirchenaustritte-so-hohe-verluste-wie-noch-nie.bfa97ce7-6c13-4f25-9e3e-556be319ce9e.html 
https://beobachternews.de/2020/06/02/stuttgarter-grosskirchen-verlieren-mitglieder/ ­

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­ISLAMISCHER LOBBYISMUS­

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­Carsten Frerk von der Forschungsgsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) hat, nachdem er sich in seinem Buch "Kirchenrepublik Deutschland" intensiv mit dem christlich Lobbyismus beschäftigt hat, nun einen Beitrag zum islamischen Lobbyismus geschrieben, dargestellt am politischen Erfolg des muslimischen Vereins "Inssan e. V." Dies ist ein kleiner Verein, der sich den Kampf gegen "Diskriminierung und Islamfeindlichkeit" auf die Fahne geschrieben hat, 2002 gegründet wurde, multiethnisch ist und der in der Berliner Politik lobbyistisch sehr erfolgreich muslimische Ansichten und Forderungen vertritt. Der Verein hat Kontakte zur Islamischen Gemeinschaft Deutschland (IGD), die der Muslimbruderschaft zugeordnet wird.
In seiner gewohnt akribischen Weise spürt Carsten Frerk die Strategien auf, mit denen der Verein erfolgreich operiert und erzählt dessen Geschichte ausgehend von der Gründung, über Vernetzungen, Querverbindungen, politische Türöffner bis hin zum anerkannten Träger der freien Jugendhilfe. Carsten Frerk kommt zu dem Schluss, "dass das Wollen einer Lobby-Organisation nur die eine Seite und das Unterstützen und Zulassen durch etablierte Kompetenzträger die notwendige andere Seite ist." Der Erfolg von muslimischem Lobbyismus ist "als gewünschter Bestandteil des religiösen Lobbyismus der beiden Großkirchen in Deutschland zu sehen".

Links:
https://fowid.de/meldung/islamischer-lobbyismus
https://www.inssan.de/ ­

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­RASANTER ANSTIEG BEI WEIBLICHER GENITALVERSTÜMMELUNG­

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­Die Zahl der verstümmelten Mädchen und Frauen in Deutschland ist von 50.000 im Jahre 2017 auf aktuell 68.000 angestiegen. Weitere geschätzte 14.900 Mädchen in Deutschland sind von der Beschneidung bedroht. Frauen- und Familienministerin Franziska Giffey stellte eine entsprechende Untersuchung am 25. Juni 2020 vor. Grund für die starke Zunahme sei die verstärkte Zuwanderung aus den Ländern Eritrea, Somalia, Indonesien, Ägypten und Nigeria. Der Eingriff findet meist bei Mädchen zwischen vier und acht Jahren statt, inzwischen vermehrt auch bei Säuglingen. Die barbarische Praxis wird mit Kultur, Tradition oder Religion begründet. Die ehemalige UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie spricht jedoch von Folter und Verbrechen. Franziska Giffey: "Es handelt sich um eine archaische, furchtbare Menschenrechtsverletzung, die schwerwiegende psychische und körperliche Schäden verursacht." Sie ruft dazu auf, Fälle anzuzeigen. Bisher ist die Zahl der Verurteilten jedoch sehr gering. 
Große internationale Organisationen wie die UNICEF und die WHO kämpfen gegen die Beschneidung, aber auch  viele kleinere spezialisierte Organisationen wie die "desert flower foundation" oder der  NALA  e. V.
Im Dezember 2012 beschloss der Bundestag ein Gesetz, das die religiöse Beschneidung an Jungen erlaubt.

Medienberichte und Organisationen:
https://www.tagesschau.de/inland/genitalverstuemmelung-deutschland-101.html 
https://www.desertflowerfoundation.org/de/was-ist-fgm.html 
https://www.nala-fgm.de/ ­

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­BUCHEMPFEHLUNGEN­

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­VERANSTALTUNG­

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­Guilia Silberberger: Aufklärung im Verschwörungsdickicht
Vortrag und Diskussion

Wann:  7. Juli 2020, 19:00 Uhr
Wo: Livestream auf dem gbs-YouTube-Kanal

Verschwörungsideologie, rechtes Gedankengut und Antisemitismus gehen Hand in Hand. Ob Impfgegner, Homöopathen oder Anhänger der Germanischen Heilkunde – sie alle eint der Glaube an Geheimbünde und eine jüdische Weltverschwörung, die die Politik und Pharmakonzerne beherrscht - ein Glaube, der nicht zuletzt durch alternativmedizinische Social Media-Gruppen immer mehr in der Mitte der Gesellschaft ankommt.

Guilia Silberberger ist die Gründerin und Geschäftsführerin der Organisation "Der goldene Aluhut".

Ankündigung auf der gbs-Webseite:
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/termine?action=cal&id=2744&tab=cal_single
 

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