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Newsletter Ausgabe Februar 2020

Samstag, 1 Februar, 2020 - 11:53

INHALT

• Monatliche Versammlung am 13. 2. 2020
• Neue Radiosendung am 26. 2. 2020
• Säkulare Flüchtlingshilfe Stuttgart – Treffen am 16. 2. 2020
• Kirchentag 2022 in Stuttgart – satter Zuschuss für die Kirche
• Recht auf Blasphemie
• Kopftuchverbot in Österreich
• Buchempfehlung
• Veranstaltungen
• Links


MONATLICHE VERSAMMLUNG AM 13. 2. 2020

Unsere Versammlungen finden ab Januar 2020 an einem NEUEN ORT statt.

Wo:
Ruppmannschänke
Ruppmannstraße 38
70565 Stuttgart
erreichbar mittels RE, S1, S2, S3 S11, U1, U8, U12, Auto
5 Gehminuten vom Bahnhof Vaihingen entfernt

Wann:
13. Februar 2020

Ablauf des Treffens:
18:00 - 19:00 Uhr: zwangloser Gedankenaustausch und - wer möchte - gemeinsames Essen
19:00 - 20:30 Uhr: Organisatorisches
20:30 - 22:00 Uhr: Diskussionsthema

Die Tagesordnung des Organisationsteils wird rechtzeitig im internen Forum der gbs zu finden sein.

Anfahrtsskizze:
https://goo.gl/maps/sEqJtZFV9AuFWrwv7


NEUE RADIOSENDUNG AM 26. 2. 2020

Interview mit PETER HENKEL (Teil 1)

Der Journalist und Religionskritiker Peter Henkel arbeitete lange Zeit bei der Frankfurter Rundschau und ist Autor religionskritischer Publikationen. In dem Interview spricht er u.a. über sein Buch "Schluss mit Luther. Von den Irrwegen eines Radikalen", in dem er die Schattenseiten Luthers wie Intoleranz, Obrigkeitsdenken, Judenhetze, Fanatismus und Aberglauben beleuchtet.
Peter Henkel ist Mitglied im Humanistischen Verband Deutschlands.

Buch:
Peter Henkel: Schluss mit Luther. Von den Irrwegen eines Radikalen,
ISBN 978-3-8288-3958-8, Tectum 2017, 18,85 Euro

Freies Radio Stuttgart:
https://www.freies-radio.de/

Sendung:
https://www.freies-radio.de/programm/tagesansicht/2020-02-26
https://www.freies-radio.de/sendungsdetails/202002262000

Alle zukünftigen Radiosendungen können im Großraum Stuttgart direkt über UKW 99,2 MHz und im Kabel 102,1 MHz empfangen werden. Außerhalb des Großraums Stuttgart kann der auf FRS angebotene Live-Stream empfangen werden. Alle bereits vorhandenen Versionen unserer monatlichen Sendungen seit Januar 2012 können im YouTube-Kanal "gbs Stuttgart" nachgehört werden.


SÄKULARE FLÜCHTLINGSHILFE STUTTGART – TREFFEN AM 16. 2. 2020

Wann:
16. 2. 2020, 15:00 Uhr

Wo:
Weissenburg-Zentrum LSBTTIQ
Weissenburg-Café
Weissenburgstraße 28A
70180 Stuttgart

Anfahrt:
Stadtbahn U1, U14, Bus 44, 92 Österreichischer Platz
Stadtbahn U5, U7, U12 Bopser
Bus 43 Falbenhennenstraße

Anfahrtsskizze:
https://goo.gl/maps/qBUcvqjNQb51MaAr6

Wir möchten auf einfache und lockere Art Gespräche ermöglichen. Neu-Angekommene und hier Aufgewachsene können sich ohne Agenda oder festen Rahmen über Themen wie Alltag, Heimat oder Flucht austauschen. Das Treffen lebt von dem, was jeder an Neugierde und Erwartungen mitbringt. Lebhafte Diskussionen, spannende An– und Einsichten sollen zu einem angenehmen Sonntagnachmittag in ungezwungener Atmosphäre beitragen.


KIRCHENTAG 2022 IN STUTTGART – SATTER ZUSCHUSS FÜR DIE KIRCHE

Der 102. Katholikentag 2022 in Stuttgart wirft seine Schatten voraus. Bereits im vergangenen November hat der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats der Stadt Stuttgart ohne Diskussion und mit nur 3 Gegenstimmen ( Die FrAKTION ) beschlossen, dem für den Katholikentag gegründeten Trägerverein einen Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro in bar und Sachleistungen und Gebührenbefreiungen in Höhe von maximal 350.000 Euro zu gewähren. Bei dieser Summe ist noch keine Abstimmung
im Gemeinderatsplenum erforderlich. Begründung für die Zuwendungen: die "hohe" Besucherzahl, die "klimaneutrale Durchführung" und die große "gesellschaftlich-kirchlich-kulturelle Bedeutung" der Veranstaltung. Über einen zusätzlichen Personalbedarf in Höhe von 1,0 Stellen der Besoldungsgruppe A11 für zwei Jahre wird im Stellenplan 2020/2021 entschieden. Vom Land BW wird ein Zuschuss von 2 Millionen
Euro, vom Bund 600.000 Euro erwartet. Die Gesamtkosten des Kirchentags werden auf 10,44 Millionen Euro geschätzt. Das bedeutet, dass ein gutes Drittel der Kosten öffentlich finanziert wird. Dabei wird von 50.000 Besuchern ausgegangen.

Wie Stadtrat Stefan Urbat (Piraten) kommentiert, ist die Summe für die Stadt unbedeutend, doch völlig inakzeptabel im Hinblick auf die Tatsache, dass mehr als 50% der Bevölkerung in Stuttgart nicht zu den beiden Amtskirchen gehört.

Borys Sobieski (Piraten): "Staat und Religionsgesellschaften gehören getrennt. … Die Kirchen brauchen das Geld nicht! …Wir stopfen die Taschen der Kirche unnötigerweise noch voller."

Unser Mitglied Werner Koch kritisiert mit Recht: "Die staatlichen Zuwendungen an die Kirchen haben die Diskriminierung von nicht-religiösen Bürgern zur Folge... Nicht-religiöse Menschen haben in der Politik keine Lobby, im Gegensatz zu den Angehörigen
verschiedener Religionen... Die Prinzipien der Inklusion als umfassende gesellschaftliche Aufgabe müssen auch von der Politik angewendet werden – nicht nur im Umgang mit Menschen mit Behinderungen, sondern auch in Bezug auf Menschen ohne Religionszugehörigkeit."

hpd:
https://hpd.de/artikel/katholikentag-bekommt-185-millionen-euro-stadt-st...
https://hpd.de/artikel/piraten-fordern-keine-millionen-mehr-fuer-kirchen...

Presseportal:
https://www.presseportal.de/pm/76876/4502617

Protokoll der Gemeinderatssitzung:
https://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/ksdRedSystem.nsf/0/01E77D0A8B3F...$File/C92E856901084011C12584A3002AC156.pdf

fowid:
https://fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-stuttgart-1900-2018


RECHT AUF BLASPHEMIE

Am 7. Januar hat sich der Anschlag auf Charlie Hebdo, bei dem 10 Personen erschossen wurden, zum fünften Mal gejährt. Die muslimischen Terroristen riefen: "Wir haben den Propheten gerächt."
Merkel sagte damals, das Attentat stelle einen Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit dar. Solidaritätsbekundungen gab es in zahlreichen Städten. "Je suis Charlie" wurde der Slogan der Solidarität. Zur zentralen Gedenkkundgebung wurden auch Repräsentanten aus Ländern geladen, wo Pressefreiheit massiv missachtet wird, wie Ägypten, Die Vereinigte Arabische Emirate oder die Türkei.

Reporter ohne Grenzen sowie zwei Sonderberichterstatter der UN forderten anlässlich des 5. Jahrestages des Massakers die Regierungen weltweit auf, Journalisten gegen die Angriffe religiöser Intoleranz zu schützen. Die Staats- und Regierungschefs der Welt hätten aus dem Angriff auf Charlie Hebdo nichts gelernt. Es gäbe einen weltweiten Anstieg von religiöser Intoleranz und Hassrede. Alle UN-Mitgliedstaaten sollten daher den Tatbestand der Blasphemie entkriminalisieren. Blasphemie müsse gar als Recht verankert werden.
Alle islamischen Länder sehen in ihrer Strafgesetzgebung mehr oder weniger strenge Bestrafungen von Blasphemie, aber auch Apostasie, Homosexualität, Ehebruch (von Züchtigung bis Todesstrafe) vor und Unterbinden die freie Meinungsäußerung.

Auf Antrag der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) hat der UN-Menschenrechtsrat 2007 eine Resolution für ein weltweites Verbot öffentlicher Diffamierung von Religionen verabschiedet, um insbesondere den Islam (vor Kritik) zu schützen. Eine Organisation, die von vielen muslimischen Staaten finanziert wird, die selbst Juden, Christen, Buddhisten und Hindus verfolgen. Dieses Konzept wurde dann
2012 glücklicherweise verworfen. Kernargument: Ein Recht, das Religion vor Diffamierung schützt, schränke die Meinungsfreiheit übermäßig ein. Darüberhinaus dienten Menschenrechte dem Schutz von Individuen und nicht dem von Konzepten oder Religionen.

Dennoch ist Blasphemie in 63 Ländern weiterhin strafbar. In Europa wurden seit 2015 bei der Entkriminalisierung die größten Fortschritte gemacht. So haben zum Beispiel das so religiöse Irland 2018 und Griechenland 2019 die umstrittenen Blasphemiegesetze abgeschafft. In Norwegen, den Niederlanden, Island und Malta ist Blasphemie ebenfalls straffrei. In Frankreich bereits seit 1881. In Deutschland hingegen
existiert weiterhin der §166. Der wurde 1969 insoweit neugefasst, als nicht Gott oder eine Religion an sich als zu schützen betrachtet werden, sondern der öffentliche Friede, der durch Religionsbeschimpfung gestört werden könne. Eine solche "Störung" des
öffentlichen Friedens kann allerdings leicht inszeniert werden. Das Gesetz kam mehrfach zur Anwendung, u. a. kurioserweise 1994, als das Rock-Comical "Das Maria-Syndrom" von Michael Schmidt-Salomon in Trier durch Antrag des Bistums auf "präventives Eingreifen zur Verhinderung einer Straftat" noch vor der Uraufführung verboten wurde. Ohne dass jemand es gesehen hätte. So einfach geht das.

Links:
https://hpd.de/artikel/reporter-ohne-grenzen-fordern-entkriminalisierung...
https://hpd.de/artikel/sri-lanka-apostaten-lebensgefahr-17624
https://hpd.de/artikel/jeder-zum-unglauben-verfuehrt-wird-umgebracht-17557
https://www.humanrights.ch/de/menschenrechte-themen/islam/spannungsfelde...
https://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_f%C3%BCr_Islamische_Zusammena...
https://www.ibka.org/de/artikel/miz94/verbot.html


KOPFTUCHVERBOT IN ÖSTERREICH

Nachdem Österreich bereits am 16. 5. 2019 ein Kopftuchverbot an Grundschulen beschlossen hat, wurde nun im neuen Regierungsprogramm eine Ausweitung auf unter 14 Jahren verankert. Es folgte die übliche Kritik. Pastoraltheologe Paul Zulehner: Gesetz ist "Kränkung und Aushöhlung der Religionsfreiheit", taz: Das Verbot könne die Unterdrückung außerhalb nicht verhindern. Ronald Bilik, akademischer Human-Ressource-Manager, hat in einem hpd-Artikel das Gesetzesvorhaben mit guten Argumenten befürwortet, wobei eine Schulpolitik, die grundsätzlich keine religiösen Symbole in der "Dienstzeit" gestattet und wo alle Kinder einen gemeinsamen Ethikunterricht besuchen, glaubwürdiger wäre.

Terre des Femmes e. V. ist für ein Verschleierungsverbot für Mädchen bis zum Erreichen der Volljährigkeit. Es gibt eine entsprechende Petition, die im März 2020 beim Bundesjustizministerium abgegeben wird. Man kann also noch unterzeichnen.

Kopftuchverbot an Grundschulen in Österreich:
https://hpd.de/artikel/freier-kopf-fuer-freie-menschen-17652
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/neues-kopftuch-gesetz-fuer-s...

Petition:
https://www.frauenrechte.de/unsere-arbeit/themen/gleichberechtigung-und-...


BUCHEMPFEHLUNG

Johannes Krause und Thomas Trapper: Reise unserer Gene.
Eine Geschichte über uns und unserer Vorfahren

ISBN 978-3-549-10002-8
Propyläen 2019
22,00 Euro

Woher kommen wir? Wer sind wir? Was unterscheidet uns von anderen?
Diese Fragen stellen sich heute drängender denn je. Johannes Krause und Thomas Trappe spannen den Bogen bis zur Urgeschichte und erzählen, wie wir zu dem wurden, was wir sind.

Professor Dr. Johannes Krause ist Biochemiker und Spezialist für Archäo- und Paläögenetik. Seit 2014 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena.

Link:
https://hpd.de/artikel/forschung-urzeitlicher-menschengenetik-politisch-...


VERANSTALTUNGEN

• Seenotrettung von Flüchtlingen - Eine humanistische Forderung

 Vortrag von Olaf Oehmichen, der selbst als Crew-Mitglied bei der Sea-Eye-Seenotrettung beteiligt war.

Wann:
5. 2. 2020, 19:00 Uhr

Wo:
Humanistisches Zentrum, Mörikestr. 14, 70178 Stuttgart

Anfahrtsskizze:
https://goo.gl/maps/JqgbjWf8QLrNtZJeA

• Black-Out – ein höchstwahrscheinliches Katastrophenszenario
Vortrag von Wilfried Tresckow

Wir halten elektrischen Strom für selbstverständlich. Aber was passiert eigentlich - und vor allem warum, wenn uns der Strom plötzlich für längere Zeit ausfällt? Der Vortrag klärt über mögliche Auswirkungen auf.

Wann:
19. 2. 2020, 19.00 Uhr

Wo:
Humanistisches Zentrum, Mörikestr. 14, 70178 Stuttgart

Anfahrtsskizze:
https://goo.gl/maps/JqgbjWf8QLrNtZJeA


LINKS

• Website der GBS Stuttgart/Mittlerer Neckar:
http://gbs-stuttgart.de

• Facebook-Seite der GBS Stuttgart:
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• YouTube-Kanal der GBS Stuttgart/Mittlerer Neckar:
https://www.youtube.com/user/gbsStuttgart/videos

• Kontakt zur GBS Stuttgart/Mittlerer Neckar:
mailto: in.fo(at)gbs-stut.tgart.de

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