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Newsletter Ausgabe September 2020

Dienstag, 1 September, 2020 - 21:50

INHALT DIESES NEWSLETTERS­

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­MONATLICHE VERSAMMLUNG AM 10. SEPTEMBER 2020­

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­Wegen Covid-19 findet das monatliche Treffen online mittels Videokonferenz statt. Um an der Videokonferenz teilzunehmen, muss man im Browser https://jitsi.athcom.org/gbsstuttgart aufrufen. Die technischen Details zur Teilnahme finden sich auf https://gbs-stuttgart.de/videokonferenz. Eine Vorabüberprüfung der technischen Ausrüstung für eine Videokonferenz ist empfehlenswert.

Datum:
Donnerstag, 10. September 2020 um 18:00 Uhr

Ablauf:
18:00 - 19:00 Uhr: Lösung eventueller technischer Probleme
19:00 - 20:30 Uhr: Organisatorisches
20:30 - 22:00 Uhr: Diskussion

Die Tagesordnung wird rechtzeitig per email an die Vereinsmitglieder geschickt und in das gbs-interne Forum gestellt.

Die gbs-Regionalgruppe Stuttgart/Mittlerer Neckar trifft sich an jedem zweiten Donnerstag des Monats. Interessierte sind herzlich willkommen.­

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­NEUE RADIOSENDUNG AM 23. SEPTEMBER 2020­

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­Thema: Buchbesprechung: "Tot ohne Gott" von Franz Josef Wetz
Der Wunsch, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, findet sich in allen Kulturen. Wie gehen Menschen, für die religiöse Glaubensangebote nicht mehr überzeugend sind, heute damit um? Franz Josef Wetz hat dazu ein detail- wie kenntnisreiches Buch geschrieben, das in dieser Sendung von Bruno Mattes besprochen wird.

Diese und alle zukünftigen Radiosendungen sind im Großraum Stuttgart direkt über UKW 99,2 MHz und im Kabel 102,1 MHz empfangbar. Außerhalb des Großraums Stuttgart kann der vom Freien Radio für Stuttgart angebotene Live-Stream empfangen werden. Alle bereits vorhandenen Versionen unserer monatlichen Sendungen seit Januar 2012 können im YouTube-Kanal "gbs Stuttgart" nachgehört werden.

Sendung:
https://www.freies-radio.de/programm/tagesansicht/2020-09-23
https://www.freies-radio.de/sendungsdetails/202009232000

Freies Radio Stuttgart:
https://www.freies-radio.de

Youtube-Kanal der gbs Stuttgart/Mittlerer Neckar:
https://www.youtube.com/gbsstuttgart­­

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­NURHAN SOYKAN ODER DAS BÜNDNIS DES DEUTSCHEN STAATES MIT ISLAMISTEN­

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­Die Berufung von Nurhan Soykan zur Beraterin für das Projekt "Religion und Außenpolitik" des Auswärtigen Amtes (AA) ruht nach massiver Kritik vorerst einmal. Das Referat 612 "Religion und Außenpolitik wurde 2018 innerhalb der Abteilung für Kultur und Kommunikation des AA gegründet und soll "das weltweite Friedenspotenzial von Religionen" für die Gesellschaft nutzen, vor allem in religiös aufgeladenen Konflikten. Dazu wird seit einigen Jahren ein globales Netzwerk von Religionsvertretern gebildet. Das Referat hat Berater aus mehreren Religionen. Nun sollte als muslimische Beraterin die stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZDM), Nurhan Soykan, hinzukommen, um die Bundesregierung in Sachen gesellschaftliche Organisationen in isalamisch geprägten Ländern zu beraten. Das führte zu heftiger Kritik, vor allem von liberal-muslimischer Seite. Soykan wird vorgeworfen, sich nicht klar von Antisemitismus und Islamismus distanziert zu haben. Das Projekt wurde also Ende Juli erst mal gestoppt .

Der Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) hält die Zusammenarbeit des Außenministeriums mit Frau Soykan eine beschämende und inazeptable Politik: "Frau Soykan ist Befürworterin des Hijab und verharmlost die antisemitischen Al-Quds-Märsche. Sie ist Gegnerin der Verurteilung des Völkermords an den Armeniern in der Türkei und Verteidigerin des Islam als politische Bewegung. Und wir haben kein Wort der Kritik von ihr zur Unterdrückung von Frauen, zur Steinigung von Frauen und zur Tötung von Homosexuellen in islamischen Ländern gehört." Der ZdE hatte eine Online-Petition gestartet, die das Außenministerium auffordert, die Zusammenarbeit mit Frau Soykan zu beenden. Außerdem hat Mina Ahadi, die Vorsitzende des ZdE einen Offenen Brief an Heiko Maas verfasst. Lale Akgün, Sprecherin der Säkularen Sozis, erklärte, die Richtschnur aller Religionspolitik in Deutschland müsse die Verbindlichkeit der Gebote des Grundgesetzes für alle Religionen sein. Auch in der Außenpolitik seien diese Grundsätze der Garant von Frieden und Freiheit. Soykan lasse ein Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung vermissen. Auch der Islam- und Antisemitismus-Experte Ahmad Mansour und der Grünen-Politiker Volker Beck können es sich nicht erklären, warum ausgerechnet diese problematische Person berufen wurde. Mansour: "Die Mitte schweigt." Die Verflechtungen zwischen ZMD, Muslimbrüderschaft und Erdogan-Türkei werden in einem hpd-Artikel hervorragend herausgearbeitet. "Mit Hilfe des Ratschlags, der Verbindungen und der Expertise von Frau Soykan soll ganz offensichtlich der Zugang und das Verständnis für die Türkei-Muslimbrüder-Achse gewonnen werden. Ganz offensichtlich möchte das Außenministerieum der deutschen Exportindustrie, auch den Rüstungskonzernen, die Tür in den islamischen Raum offenhalten."

Der ZMD spricht von einer "rufmordähnlichen Kampagne", die darauf ziele, neben Frau Soykan auch den ZMD mundtot zu machen.

Medienberichte:
https://hpd.de/artikel/heiko-maas-kuschelt-islamisten-18304
https://exmuslime.com/zusammenarbeit-des-aussenministeriums-mit-nurhan-soykan-beenden/
https://www.domradio.de/themen/kirche-und-politik/2019-07-29/mission-horizonterweiterung-seit-einem-jahr-gibt-es-im-auswaertigen-amt-ein-religions-referat
https://www.deutschlandfunk.de/auswaertiges-amt-projekt-religion-und-aussenpolitik-auf-eis.886.de.html?dram:article_id=482193
https://www.domradio.de/themen/kirche-und-politik/2020-07-30/fuer-aussenpolitik-und-frieden-debatte-ueber-religionsprojekt-im-auswaertigen-amt-geht-weiter­

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HÄNEL DARF NICHT MEHR MIT HOLOCAUST VERGLICHEN WERDEN­

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Die Gießener Gynäkologin Kristina Hänel hat am 24. August 2020 einen Zivilprozess gegen den Abtreibungsgegner und Betreiber der Website "Babycaust", Günter Annen, gewonnen. Er darf Abtreibungen nun nicht mehr mit dem Holocaust vergleichen sowie Hänel persönlich angreifen und als "entartet" bezeichnen. Außerdem muss er Hänel eine Entschädigung von 6.000 Euro zahlen. Da Annen nicht zur Verhandlung erschien, wurde das Urteil in seiner Abwesenheit gefällt. Annen veröffentlicht seit Jahren Namen von Ärzten, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen und ist deswegen auch schon von verschiedenen Ärzten verklagt worden. Hänel sagte zu dem Urteil: "Es geht nicht, dass ein Staat sachliche Informationen von Fachleuten verbietet, die dringend benötigt werden, aber Fehlinformation, Hass und Hetze mit unzulässigen Holocaustvergleichen zulässt. Hier hat das Gericht heute eine deutliche Grenze gezeigt. Dafür bin ich dankbar."
Hänel wurde 2017 vom Landgericht Gießen zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt, weil sie auf ihrer Website darauf hingewiesen hat, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. Das wurde als Werbung gewertet. Es hat allerdings zu einer Diskussion um § 219 und zu dessen Neuregelung geführt.

Berichte in den Medien:
https://hpd.de/artikel/gericht-verbietet-abtreibungsgegner-holocaust-vergleich-18393 https://www.hessenschau.de/gesellschaft/werbeverbot-fuer-abtreibungen-haenel-wieder-verurteilt---und-der-paragraf-219a-gleich-dazu,haenel-lggiessen-urteil-100.html
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/hamburg-kristina-haenel-erringt-erfolg-gegen-abtreibungsgegner-a-ff0efb13-3b2e-4080-bbea-1b90be398759
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.abtreibungswerbung-landgericht-giessen-bestaetigt-verurteilung-von-aerztin-haenel.2e00f47a-fdc0-423f-bfcb-3fdb605fb6b2.html
https://hpd.de/artikel/friseuren-und-aerzten-18351­

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­BERLIN MUSS KOPFTUCH FÜR LEHRERIN ERLAUBEN­

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­Die Berliner Neutralität an Schulen ist so gut wie passé. Am 28. August 2020 hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt auf die Klage einer Muslimin hin das Verbot von religiösen Symbolen in der Schule per Urteil aufgehoben. Der Fall beschäftigt Politik, Behörden und Justiz bereits seit mehreren Jahren. Das Berliner Arbeitsgericht wies die Klage der Muslimin ab, das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg gab ihr unter Berufung auf ein Urteil des Bundesverfassungsgericht recht, wogegen das Land Berlin in Revision ging. Nun haben die Erfurter Richter der Klägerin 5.200 Euro Schadensersatz zugesprochen, da sie religiös diskriminiert worden sei. Das Kopftuch sei "religiös verpflichtend geboten", dessen Verbot an Schulen nicht verfassungskonform. Die liberal-muslimische Rechtsanwältin und Gründerin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee Seyran Ates vertrat das Land Berlin in dem Prozess. Sie ist entsetzt über das Urteil wie auch die Berliner "Initiative Pro Neutralitätsgesetz" und eine Vielzahl von Pädagogen gerade auch von Brennpunktschulen. Grüne und Linke sind hoch erfreut über das Urteil und stellen sich gegen das Neutralitätsgesetz. Eine Ausnahme davon bilden die Säkularen Grünen und Linken. Deren Vertreter Roman Vesserow sieht in dem Urteil "einen großen Fehler" und bei einer vollständigen Aufhebung des Neutralitätsgesetzes "gravierende Auswirkungen auf die öffentlichen Schulen, Polizei und Justiz, wo religiöse Konflikte und schlimmstenfalls hochproblematische Weltanschauungen Einzug halten werden". 
Der Hidjab ist aus der Eifersucht des Propheten geboren und diente zur Unterscheidung einer ehrbaren Frau von einer barhäuptigen Hure. Heute ist er das religiös verbrämte Banner des politischen Islams, ein patriarchales Unterwerfungssymbol.

Medienberichte:
https://hpd.de/artikel/berliner-neutralitaetsgesetz-diskriminierend-beurteilt-18411
https://www.cicero.de/innenpolitik/bundesarbeitsgericht-berliner-neutralitatsgesetz-kopftuch-spd-senat-gruene-linke-verfassungsbeschwerde
https://www.tagesspiegel.de/berlin/reaktionen-von-paedagogen-auf-kopftuch-urteil-wir-haben-schueler-aus-gegenden-in-denen-unglaeubige-bekaempft-werden/26138130.html­

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­VERANSTALTUNG­

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­Thema: "Rationalität in der Krise"
"Virtual Rationality Congress 2020"
Zeit: 5. September 2020 11.00 bis 18.00 Uhr
Ort: online
Veranstalter: Giordano-Bruno-Stiftung, Hans-Albert-Institut

In diesem Kongress, der mit Michael Schmidt-Salomon, Lutz Jäncke, Katharina Nocun, Nikil Mukerji, Adriano Mannino und Natalie Grams hochgradig besetzt ist, gehen die Referenten der Frage nach, warum Fakten heute vielfach nur dann als Fakten gelten, wenn sie ins eigene Weltbild passen und warum Verschwörungstheorien so großen Zuspruch finden, und warum sämtliche Standards der wissenschaftlichen Methode und Rationalität untergraben werden und wie wir vernunftgeleitet entscheiden und handeln können.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Man muss sich jedoch anmelden, um den Teilnahme-Link zu erhalten.
Das nach dem Soziologen, Philosophen und Hochschullehrer Hans Albert benannte Institut wurde am 8. Februar 2020 von der gbs gegründet. Seine Aufgabe ist es, das kritisch-rationale Denken in Politik und Gesellschaft zu fördern. Hans Albert gilt als der Hauptvertreter des Kritischen Rationalismus und ist Beirat der gbs.

Hinweise, Programm und Anmeldung:
https://rationality-congress.de/
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/rationalitaet-krise

Gründung des Hans-Albert-Instituts:
https://hpd.de/artikel/institutsgruendung-zum-99-geburtstag-hans-albert-17701306­

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­LINKS­

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Impressum:
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