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Newsletter Ausgabe Oktober 2020

Donnerstag, 1 Oktober, 2020 - 21:31

INHALT DIESES NEWSLETTERS

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MONATLICHE VERSAMMLUNG AM 8. OKTOBER 2020

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Wir treffen uns vorerst wieder real.

Wann:
Donnerstag, 8 Oktober, 2020 18:00 Uhr

Ort:
Restaurant Schwarzbach
Dürrlewangstrasse 70
70565 Stuttgart-Vaihingen

Anfahrt:
Das Restaurant Schwarzbach in Stuttgart-Vaihingen ist in zehn Gehminuten vom Bahnhof Stuttgart-Vaihingen aus erreichbar. Neben Regional- und S-Bahnen (S1, S2, S3, S11) halten dort auch die U-Bahnen der Linien U1, U3 und U8.
Stuttgart-Vaihingen ist mit dem Auto über die A831 erreichbar.

Ablauf:
18:00 - 19:00 Uhr: Zwangloser Gedankenaustausch und - wer möchte - gemeinsames Essen
19:00 - 20:30 Uhr: Organisatorisches
20:30 - 22:00 Uhr: Diskussion

Die Regionalgruppe trifft sich an jedem zweiten Donnerstag des Monats. Interessierte sind herzlich willkommen.

Ankündigung:
https://gbs-stuttgart.de/monatliches_treffen_2020-10-08

Anfahrtsskizze:
https://goo.gl/maps/c1H6PPf5JmYnTcvj6     ­
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NEUE RADIOSENDUNG AM 28. OKTOBER 2020

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Thema: Interview mit Bernd Fleißner, Teil 1

Bernd Fleißner war mehr als 35 Jahre in einer evangelikalen Bewegung u.a. als Pastor aktiv und hat sich davon inzwischen radikal gelöst. In seinem autobiographischen Buch "Luftanker" berichtet er vor seinen Erfahrungen und warnt ausdrücklich vor dem vorwissenschaftlichen Weltbild solcher Religionsgemeinschaften.

Freies Radio Stuttgart:
https://www.freies-radio.de/

Sendung:
https://www.freies-radio.de/programm/tagesansicht/2020-10-28
https://www.freies-radio.de/sendungsdetails/202010282000

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VERANSTALTUNG DER GBS STUTTGART MIT DR. LALE AKGÜN

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Dr. Lale Akgün: Säkular, sozial, demokratisch? Zur Trennung von Politik und Religion

Vortrag und Diskussion

Wann:
Mittwoch, 11. November 2020 19.00 Uhr

Wo:
Humanistisches Zentrum
Mörikestraße 14
70178 Stuttgart

Veranstalter:
Die Humanisten Baden-Württemberg
gbs Stuttgart/Mittlerer Neckar

Eintritt: frei, Spenden willkommen

Das Grundgesetz verbietet sowohl Bevorzugung als auch Benachteiligung einzelner Bürger oder Gruppen. Trotzdem gibt es alltägliche Verstöße gegen dieses Verbot im Verhältnis zwischen Kirchen und Staat. Die auf die Sonderrolle der Religionsgemeinschaften seit der Kaiserzeit zurückgehenden Probleme werden durch das Hinzukommen neuer Religionsgruppen noch weiter zunehmen.
Eine striktere Trennung von Religion und Politik ist dringend notwendig und gleichzeitig auch Respekt und Toleranz gegenüber Andersgläubigen und Menschen ohne religiöse Bindung. Nur ein säkularer, weltanschaulich neutraler Staat kann einen nachhaltigen Frieden unter den Religionen herstellen und seinen Bürgerinnen und Bürgern Freiheit und Gleichheit garantieren.
Ein Appell an die Politik und an Parteien: mehr Säkularität, mehr Laizität wagen!

Dr. Lale Akgün, in Istanbul geboren, ist approbierte Psychotherapeutin und publizierte zu den Themen Migration, Integration und Islam. Von 2002 bis 2009 war sie Mitglied des Bundestags und islampolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Sie veröffentlichte u.a. "Aufstand der Kopftuchmädchen", "Platz da! Hier kommen die aufgeklärten Muslime". Sie ist derzeit als Senior Researcher an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg tätig.
Lale Akgün bekennt sich zur Sozialdemokratie und zu den säkularen Wurzeln ihrer Partei. Für sie gilt es auf die Fragen eines religiös-weltanschaulichen Pluralismus der Gegenwart politische Antworten zu finden.
Lale Akgün ist Bundesprecherin der Säkularen Sozial­demokrat_innen, die sich für eine säkulare Religions- und Weltanschauungspolitik einsetzen.

Ankündigung:
https://gbs-stuttgart.de/vortrag_2020-11-11

Reservierung:
reservierung@gbs-stuttgart.de

Informationen zu Dr. Lale Akgün:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lale_Akgün

Anfahrtsskizze:
https://goo.gl/maps/878W6TmUUpdWUEgFA     ­
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VERANSTALTUNG DES DÜSSELDORFER AUFKLÄRUNGSDIENSTES

Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst (gbs Düsseldorf) veranstaltet eine Online-Buchvorstellung mit Rana Ahmad. Sie stellt ihr Buch "Frauen dürfen hier nicht träumen - Mein Ausbruch aus Saudi-Arabien" vor. Im Anschluss kann live online diskutiert werden.

Wann:
6. Oktober 2020 19:00 Uhr

Wo:
online

Fragen können im YouTube-LiveChat sowie persönlich in der Zoom-Konferenz gestellt werden.

Rana Ahmad musste aus Saudi-Arabien flüchten, nachdem sie Atheistin geworden war. Sie hatte im Internet Kontakt mit Texten von Friedrich Nietzsche und Charles Darwin und konnte die rigorosen religiösen Gesetze ihrer Heimat nicht mehr ertragen. In dem Buch schildert sie ihren Ausbruch aus Saudi-Arabien, ihren Weg in die Freiheit.

Rana Ahmad ist seit 2017 Vorsitzende der von ihr mitbegründeten Säkularen Flüchtlingshilfe. Sie arbeitet für die Richard Dawkins Foundation und möchte gerne Physik studieren.

Ankündigung:
https://aufklaerungsdienst.de/frauen-duerfen-hier-nicht-traeumen-mein-ausbruch-aus-saudi-arabien/

Bezugsmöglichkeit des Buches:
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID74361788.html

Informationen zu Rana Ahmad:
http://www.aufklaerung21.de/aufklaerung-im-21-jh/gesichter-des-humanismus/a-b/rana-ahmad/

Zoom-Meeting beitreten:
https://zoom.us/j/98815772159?pwd=T04wUTJFRmQwbjkzTDVQdFNZYmh3QT09
Meeting-ID: 988 1577 2159
Kenncode: DA!     ­
 

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HÖHERE ZAHLUNGEN AN MISSBRAUCHSOPFER

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Die Deutsche Bischofskonferenz hat auf ihrer Herbstkonferenz beschlossen, den Missbrauchsopfern eine höhere Entschädigung zu gewähren. Dabei legt die Kirche wert auf die Feststellung, dass es sich eben nicht um eine "Entschädigung" handelt, sondern um eine "Anerkennung des Leids". Opfervertreter sehen darin eine Nicht-Anerkennung der Schuld seitens der Kirche. Desweiteren bestehen nach wie vor stark unterschiedliche Vorstellungen davon, was als angemessene Summe zu gelten hat. Die Kirche bietet jetzt bis zu 50.000 Euro pro Opfer an, wohingegen die Opfervereinigung "Eckiger Tisch" eher an 400.000 Euro denkt. Das sei ein fairer Ausgleich für "jahrzehntelange systematische Vertuschung von Verbrechen durch die Institution Kirche und ihre Folgen". Den einzelnen Diözesen wird überlassen, ob sie die Zahlungen aus ihrem Vermögen oder aus der Kirchensteuer leisten. Die Betroffenen sind enttäuscht von dem forsch angekündigten "für alle zufriedenstellenden Ergebnis", das wieder einmal nur das Unvermeidliche ist.

Medienberichte:
https://www.dw.com/de/kirche-regelt-entsch%C3%A4digung-von-missbrauch-neu-katholisch-bischofskonferenz/a-52653699
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.katholische-kirche-kirche-verzehnfacht-geld-fuer-missbrauchsopfer.fc736e2f-3091-4b09-9712-212263d97a48.html
https://www.katholisch.de/artikel/26985-bischoefe-beschliessen-anerkennungszahlungen-an-missbrauchsopfer
https://hpd.de/artikel/bischof-baetzing-nur-kann-ich-hier-wirklich-nicht-sehen-18507

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FRAU KIPPING UND DAS NARRATIV DER ISLAMISTEN

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Im März 2020 hatte eine Initiative von säkularen und atheistischen Migrantinnen einen Offenen Brief an die Parteivorsitzenden der Grünen, Linken und der SPD veröffentlicht. Der Brief ist lesenswert. Die Migrantinnen fordern darin, endlich auch die Interessen der Säkularen zu vertreten. Sie beklagen u.a., dass der fundamentalistische und politische Islam sich unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit ständig weiter verbreiten kann. Demgegenüber werden die Menschenrechte von besonders verwundbaren Gruppen mit Füssen getreten, wie z.B. von säkularen oder atheistischen Migranten aus sogenannten muslimischen Ländern, LGBTQI oder Mädchen und Frauen, die in patriarchalen Strukturen verhaftet sind und nicht frei, selbstbestimmt und gleichberechtigt leben können.
Frau Kipping, die Vorsitzenden der Linken, hat nun als einzige geantwortet, was die Initiatorinnen des Offenen Briefes dazu veranlasste, in einem weiteren hpd-Artikel einzelne Aussagen von Kipping zu zitieren und zu kommentieren. Sie beklagen u.a., dass Religionskritik nicht von Fremdenfeindlichkeit getrennt wird, dass durch Begriffe wie "antimuslimischer Rassismus" eine panislamische Identität heraufbeschworen wird, wo alle Migrantinnen zwangsislamisiert werden und dass die rituelle Tabuisierung des weiblichen Körpers im vorpubertären Alter eine massive Einschränkung des Rechts auf freie Entfaltung und subtile psychische Gewalt darstellt. Frau Kipping sieht das nicht so: "Sie hat das Narrativ der Islamisten leider schon verinnerlicht". Das geht einher mit dem neuen Trend, die Religion als Teil der Identität, der Persönlichkeit zu betrachten. Somit ist sie sakrosankt und darf nicht mehr kritisiert werden.

Links:
https://hpd.de/artikel/opfer-keine-opfer-sein-wollen-17822
https://hpd.de/artikel/religionskritik-darf-einem-modernen-staat-nicht-verunmoeglicht-werden-18451
https://hpd.de/artikel/schlechte-zeiten-fuer-religionskritik-18199

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ENDE DER STAATSRELIGION IM SUDAN

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Das Friedensabkommen zwischen Regierung und Rebellen im Sudan vom 31.08.2020 setzt dem 17 Jahre dauernden Bürgerkrieg ein Ende - Bilanz: 300.000 Tote und 2,5 Millionen auf der Flucht. Die Vereinbarung sieht u.a. eine Beteiligung der Rebellen an der Macht, die Rückkehr der Vertriebenen und die Aufarbeitung von Verbrechen vor. Auf Druck der Rebellen wurde auch vereinbart, dass der Islam nicht mehr Staatsreligion ist, der Staat keine offizielle Religion festlegen darf und keiner aufgrund seiner Religion diskriminiert werden darf: "Sudan ist eine multiethnische, multireligiöse und multikulturelle Gesellschaft. Eine vollwertige Anerkennung und Berücksichtigung dieser Vielfalt muss bekräftigt werden." Die seit 2019 aus Militär und ziviler Opposition gebildete Übergangsregierung hatte bereits die Todesstrafe für für das Abfallen vom Glauben abgeschafft sowie das drakonische Gotteslästerungssgesetz, das Auspeitschen und das Alkohol-Verbot für Nicht-Muslime.
Eine positive Nachricht unter wenigen. Man darf gespannt sein, wie lange das gut geht. Zwischen zwei Drittel bis über 95 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime und 5% Katholiken, und bis zu 25 % gehören zusätzlich ethnischen Religionen an.

Berichte in den Medien:
https://hpd.de/artikel/friedensvertrag-beendet-islamische-gesetzgebung-18457
https://www.tagesschau.de/ausland/sudan-291.html
https://www.katholisch.de/artikel/26827-islam-ist-nicht-mehr-staatsreligion-im-sudan-proteste-befuerchtet

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BUCHEMPFEHLUNGEN

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  • Klaus Ungerer "Gott Go Home! Friede auf Erden gibt es nur ohne Religion"

    ISBN 978-3-360-01365-1
    Das Neue Berlin, 2020
    15,00 Euro

    Im Weltbild der großen Religionen sind Intoleranz, Sexismus, Verdummung und Unterdrückung bereits angelegt. Religionen sind per se antidemokratisch und haben einen großen Feind: Aufklärung. Nur durch die Befreiung von Gott kann die Menschheit echten Fortschritt erleben. Das mit schneidendem Witz geschriebene Buch wendet sich nicht nur gegen institutionalisierte Religionen, sondern gegen den Glauben an sich.

    Klaus Ungerer ist freier Autor und Journalist. Er hat u.a für die FAZ und die Satiresparte von Spiegel Online geschrieben. Man kann sich in seinen zahlreichen Kommentaren im hpd an seinem satirischen Talent erfreuen.

    Bezugsmöglichkeit:
    https://www.eulenspiegel.com/verlage/das-neue-berlin/titel/gott-go-home.html

    Kolumne zu Gott* im  hpd:
    https://hpd.de/artikel/00-du-bist-im-himmel-18482
     
  • Hamed Abdel-Samad "Aus Liebe zu Deutschland – Ein Warnruf"

    ISBN 978-3-423-28247-5
    dtv, 2020
    20,00 Euro

    Die Stärken von Deutschland wie Demokratie, Meinungsfreiheit, Pluralität sowie Liberalität sind nicht selbstverständlich. Sie werden an vielen Fronten angegriffen und müssen ständig verteidigt werden. Die Gesellschaft ist sich jedoch dieser Kostbarkeiten nicht unbedingt bewusst. Der Autor beobachtet seit einigen Jahren eine "toxische Tendenz" des öffentlichen Klimas, die freie Diskursethik gegen eine engstirnige antiaufklärerische Gesinnungsethik einzutauschen. Dagegen setzt er diesen "Warnruf".

    Hamed Abdel-Samad ist einer der profiliertesten Islamexperten Deutschlands. Er wurde 1972 in Ägypten als Sohn eines sunnitischen Imams geboren. 1995 kam er nach Deutschland, wo er Politikwissenschaften studierte. Er arbeitete bis 2009 als Wissenschaftler an verschiedenen Universitäten. Seitdem ist er als freier Autor tätig. Er war Teilnehmer der zweiten kritischen Islamkonferenz und ist Beirat der gbs. Er ist Autor vieler Bücher, die größtenteils Bestseller wurden (Der Untergang der islamischen Welt, Mohamed – Eine Abrechnung, Der islamische Faschismus, Integration – Ein Protokoll des Scheiterns), und zahlreicher Kommentare im hpd. Wegen seiner kritischen Haltung zum Islam ("Der Islam ist nicht auf dem Vormarsch, wir erleben vielmehr den Zerfall einer Religion, die keine konstruktiven Antworten bieten kann auf die Fragen des modernen Lebens") wurde er mit einer Todes-Fatwa belegt und steht seitdem unter Polizeischutz.

    Bezugsmöglichkeit:
    https://www.dtv.de/buch/hamed-abdel-samad-aus-liebe-zu-deutschland-28247/
     
  • Karim El-Gawhary "Repression und Rebellion Arabische Revolution – was nun?"

    ISBN 978-3-218-101232-4
    Kremayr & Scheriau, 2020
    24,00 Euro

    "Der Nahe Osten ist eine Ansammlung gescheiterter Staaten und ungelöster Krisen.", so Karim El-Gawhary und weiter: "Zwischen einer alten und einer neuen Ordnung in der arabischen Welt findet ein andauernder Kampf statt um die Rolle der Religion in der Politik, ein Kampf um mehr soziale Gerechtigkeit, ein Kampf, Millionen Menschen aus ihrer Armut zu holen… Uns stehen stürmische Zeiten in der arabischen Nachbarschaft bevor."

    Der Nahost-Korrespondent legt als einer der besten Kenner der Region eine profunde Analyse der Situation nach dem "Arabischen Frühling" vor: "Ein Buch, das Zeit und Raum gibt, um die Prozesse in unserer arabischen Nachbarschaft wirklich zu verstehen."

    El-Gawhary ist ein deutsch-ägyptischer Politikwissenschaftler, Journalist und Buchautor. Er war für die ARD Korrespondentenvertreter in Kairo. Seit 2004 leitet er das Nahostbüro des ORF in Kairo. Er schrieb für viele deutschsprachige Zeitungen.

    Rezension:
    https://hpd.de/artikel/arabische-revolution-nun-18514

    Vorschau:
    https://www.amazon.de/Repression-Rebellion-Arabische-Revolution-was/dp/3218012325

    Bezugsmöglichkeit:
    https://www.kremayr-scheriau.at/bucher-e-books/titel/repression-und-rebellion/

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